Drei Jahre nach erscheinen des ersten Bandes 2008 folgt der zweite Band ausgewählter Restaurierungsberichte der Denkmalpflege des Kantons Bern. Der Aufbau dieses Bandes folgt dem Ersten. Alphabetisch nach Gemeindenamen werden die ausgewählten Objekte vorgestellt. Eine grosse Bandbreite von Baudenkmälern wird besprochen: Das Bienenhaus oder der Badeweiher finden darin genauso ihren Platz wie das herrschaftliche Bauernhaus oder das Schloss. Die kurzen, in der jeweiligen Amtssprache der Gemeinde verfassten Berichte sind reich und ansprechend illustriert. Nach dieser Vorstellung folgen – ebenfalls wie im ersten Band – einige besonders schmerzhafte Verluste. Am Schluss ist ein Orts- und Objektsregister über beide Bände aufgeführt.

Michael Gerber, Kantonaler Denkmalpfleger, weist in seiner Einleitung darauf hin, dass mit diesem Band einerseits die «gesetzlich verankerte Berichterstattungspflicht» der Denkmalpflege erfüllt wird und andererseits der «Öffentlichkeit wie der Fachwelt die notwendigen Grundlagen und Fakten für eine objektive Beurteilung von Restaurierungen und Baudenkmälern» gegeben werden soll. Ob Letzteres allein schon wegen der Kürze der Berichte überhaupt möglich ist, ist zu bezweifeln. Hingegen wird dem ersten Anliegen des Denkmalpflegers mit diesem Bericht genügend Rechnung getragen.

Überdies hinaus können die in beiden Bänden vorgestellten Objekte der Öffentlichkeit zeigen, dass auch Gebäude, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, bedeutende Denkmäler sein können. Sichtbar wird zudem die grosse Bandbreite der Arbeit der Denkmalpflege. Nicht zuletzt zeugen die Texte auch von gegenseitigem Respekt zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Denkmalpflege und der Bauherrschaft. Dass diese Zusammenarbeit oft konstruktiv und gut verläuft, geht ob der zum Teil eher negativen medialen Berichterstattung oft vergessen.

Zitierweise:
Sandra Hüberli: Rezension zu: Denkmalpflege des Kantons Bern (Hrsg.): Berichte / Rapports, Gemeinden J – Z, 1979 – 2004. Schriftenreihe der Erziehungsdirektion des Kantons Bern. Zürich: gta Verlag 2011. Zuerst erschienen in: Berner Zeitschrift für Geschichte, Jg. 75 Nr. 3, 2013, S. 50.